Chicken Talk!

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[Werbung] EAT! MORE! CHICKEN!

Beer Can Chicken ist immer ein Highlight. Dabei zählt die Präsentation und der Gag allerdings mehr als der vermeintliche kulinarische Vorteil. Aber das Auge isst ja schliesslich auch mit - und Spaß muss es auch machen!

In diesem Beitrag habe ich ein Paar Tipps für ein Beer Can Chicken für Euch und kläre gleichzeitig über ein Paar Mythen diesbezüglich auf.

Ich als Grill-Nerd war übrigens sofort angefixt als ich vor einigen Monaten über den “Biker Style” Beer Can Chicken Halter gestolpert bin, und habe ihn direkt aus USA bestellt. Mittlerweile ist er aber sogar über Amazon in Deutschland erhältlich.

Beer Can Chicken Talk:

Auch wenn viele immer noch der Meinung sind dass die Flüssigkeit in der Dose verdampft und das Hühnchen saftiger und geschmackvoller macht, muss man mal ein wenig mit dieser alten Legende aufräumen.

Eine Bierdose oder ein Hühnerhalter mit ähnlichem Flüssigkeitsreservoir im Hähnchen wird erfahrungsgemäß kaum heisser als die Kerntemperatur des Vogels selber.

Der Verdampfungseffekt hält sich also sehr in Grenzen. Ich habe mehrfach die Temperaturen gemessen und auch die Behälter vor und nach dem Garen gewogen um dies zu betätigen.

Selbst WENN sich Dampf bilden WÜRDE, stellt sich die Frage, wie dieser überhaupt auf das Fleisch wirken soll. Schliesslich ist das Brustfleisch durch die Rippen von der Dose getrennt. Auf der Innenseite der Rippen befindet sich auch eine undurchlässige Silberhaut wie bei Spare Ribs vom Schwein, als natürliche Barriere und zum Schutz der Organe (gut, in dem Fall ist letzteres eher zu vernachlässigen ;-) )

An die Keulen würde der Dampf dementsprechend natürlich noch weniger rankommen.

Auch der Geschmack wird durch diese Flüssigkeit nicht merklich beeinträchtigt. Schliesslich besteht Bier - je nach Sorte - zu über 90% aus Wasser, um die 5% Alkohol und 2-3% Zucker. Da bleiben recht wenig Stoffe über, um dem ominösen Dampf auch noch Geschmack zu geben.

Das Bier sollte man also lieber trinken - oder halt für eine Marinade, Brine oder BBQ Sauce verwenden.

DA bringt es dann auch wirklich geschmacklich etwas!

Warum dann also ein Beer Can Chicken Halter?

Auch wenn ich gerade vielleicht ein Paar Mythen aus dem Weg geräumt habe, solltet Ihr trotzdem gerne weiter Euer Chicken auf einem geeigneten Behälter garen. Die aufrecht stehende Haltung sorgt für gleichmäßiges Garen von außen und gleichmäßig abtropfendes Fett und Fleischsaft. Dazu bleibt wenig Oberfläche die Grillrost ankleben kann.

Der größte Vorteil vom Beer Can Chicken liegt aber DOCH in der Flüssigkeit - denn die zusätzliche Masse im Inneren des Huhns, die sich langsam mit erwärmt, garantiert langsames und gleichmäßiges Garen und damit einen sehr gleichmäßigen Gargrad.

WICHTIG: Eine Bierdose sollte man keinesfalls als Behälter nehmen, auch wenn dies traditionell so gemacht wird! Die Dose ist nicht zur Erhitzung geeignet und die Lackierung sowie die Innenbeschichtung können dabei giftige Stoffe abgeben. Schafft Euch also aus dem Zubehör einen geeigneten Halter an oder nehmt eine saubere Edelstahl- oder Blechdose oder ein passendes Einmachglas.

Für den Biker Chicken Halter habe ich einfach den Edelstahl Einsatz eines anderen Beer Can Chicken Halters zweckentfremdet. Aber im Haushalt oder im Haushaltswarengeschäft findet sich auch oft etwas geeignetes dafür.

Mehr Informationen:

Rezept?

Ein richtiges Rezept für gegrilltes Hähnchen braucht man eigentlich nicht, da hat ja fast jeder seinen eigenen Style je nach Lust, Erfahrung und Gerät.

Aber hier habe ich noch ein Paar nützliche Tipps & Tricks für das Gelingen eines leckeren, saftig zarten Grillhähnchens für Euch:

  • Zunächst ist die Wahl des Huhns entscheidend: Das TK billig-Huhn vom Discounter aus Massentierhaltung wird am Ende in der Regel kaum ein Genuss sein und ist meist den Aufwand gar nicht wert. Durch die Turbo Mast ist das Feisch meist geschmacklos, trocken und zäh und stark zusammengeschrumpft.

  • Ich kaufe gerne Maishähnchen: Kikok Geflügel am Markt oder Pio Huhn von Otto Gourmet. Da stimmen Tierwohl und Qualität und man hat ein leckeres, saftiges Hähnchen

  • Man sollte Geflügel -und generell auch sonstiges Fleisch und Fisch - nicht unter fliessendem Wasser abspülen. Dabei verteilen sich sonst Bakterien usw. mit dem kaum sichtbaren Sprühnebel im weiten Umfeld des Waschbeckens - z.B. auf dem Trockenbereich oder einem Obstkorb in der Nähe. Durch die daraus resultierende Kreuzkontamination kann man sich sehr leicht eine Lebensmittelvergiftung zuziehen. Zudem kann man wirklich kontaminiertes Fleisch auch durch abspülen nicht besser machen. Einfaches trocken tupfen des Fleisches nach dem Auspacken mit Küchentüchern reicht vollkommen aus. Mehr Informationen dazu gibt es zum Beispiel HIER!

  • Wer mag, kann das Geflügel über Nacht in eine Salzlake (Brine) einlegen. Durch die Osmose wirkt dies bedeutend besser als jede Marinade und das Fleisch wird nochmals geschmackvoller und saftiger

  • Ich reibe das Fleisch gerne mit etwas neutralen Öl ein und verwende dann den Rub meiner Wahl, hier den Spicy “We will Rub you” von meinen Rock’n’Rubs

  • Den Rub am besten auch mit den Fingern ein wenig unter die Haut an Brust und Keulen schieben da er durch die Haut kaum auf das Fleisch einwirken kann

  • Ein Stückchen Butter unter die Haut geschoben sorgt für extra Geschmack und Saftigkeit

  • Danach lasse ich das Hähnchen dann ohne Abdeckung für 4-6 Stunden im Kühlschrank stehen. Dies sorgt dafür, dass die Haut etwas trocknet und am Ende viel knuspriger wird.

  • Als Grilltemperatur empfehle ich 180-190°C, gerne gegen Ende der Garzeit etwas erhöht um ein noch krosseres Ergebnis zu bekommen.

  • Ein Keramikgrill wie der Monolith Grill eignet sich aufgrund der gleichmäßigen Wärmeverteilung ideal für das perfekte Chicken - und natürlich noch vieles mehr!

  • Ein klein wenig Rauch bringt das Ganze geschmacklich nach vorne, aber bitte nicht übertreiben. Das wird dann schnell zu viel und die Haut kann dadurch leicht lederartig werden. Nutzt den Rauch wie ein eine Zutat oder ein Gewürz!

  • Gegen Ende der Garzeit kann man nach Belieben noch mit Ahornsirup, Honig oder BBQ Sauce glasieren und die Glasur leicht karamelisieren lassen.

  • Der Gargrad: Ideal ist eine Kerntemperatur von knapp über 70°C in der Brust und ~85°C in den Keulen. Diese ermittelt man am besten mit einem hochwertigen Einstichthermometer wie dem Thermapen der in 2 Sekunden die Temperatur anzeigt.

  • Da die Brust gerne übergart, bevor die Keulen so weit sind, hier ein kleiner Tipp: Einfach vor dem Garen für 45-60 Minuten einen Beutel mit crushed Ice über die Brüste legen. Dadurch werden diese runtergekühlt und die Keulen haben beim Garen einen Vorsprung. Dann ist beides zusammen fertig. Besonders bei größeren Hühnchen oder Puten ist dies hilfreich!

  • Wichtig ist die Ruhezeit nach dem Garen! Wenn man das Hähnchen noch einige Minuten abgedeckt ruhen lässt, kann der Fleischsaft wieder ein wenig andicken und bleibt nach dem Anschnitt IM Fleisch und nicht auf dem Schneidebrett.

  • Macht ruhig ein Huhn mehr wenn Ihr den Platz habt. Portioniert oder als Pulled Chicken eingefroren ist das super für den schnellen leckeren Salat, Sandwich, auf Nachos und für vieles mehr.

  • Stellt was drunter! Einfach unter das Huhn eine Schale mit Grillgemüse oder Kartoffeln stellen. Fett und Fleischsaft tropfen runter und sorgen für viel mehr Geschmack, und noch dazu muss man weniger Putzen. Mehr Win/Win geht nicht! Das mache ich übrigens auch sehr gerne beim Krustenbraten, Ribs, Pulled Pork und vielen anderen Speisen. BBQ Beans unterm Pulled Pork werden wunderbar würzig mit leichter Rauchnote, und das Sauerkraut unterm Krustenbraten wird ebenfalls phantastisch.







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