Der Braai - Südafrikanisches Grillerlebnis mit Holzfeuer
[Werbung] Der südafrikanische Braai ist, seit ich 2014 das erste mal einen befeuern durfte, einer meiner ganz großen Grill-und Outdoorcooking Favoriten. Fast jeder leidenschaftliche Griller fängt im wahrsten Sinne des Wortes Feuer, wenn er das erste mal ein Braai Event erleben darf.
Seitdem ich meinen Braai zu Hause in der Outdoorküche eingebaut habe, ist das Feuer immer im Mittelpunkt. Die kulinarischen Möglichkeiten sind einfach riesig, und auch das Ambiente ist etwas ganz besonderes. Wer steht nicht gerne mit einem Glas Wein am wärmenden Feuer?
Aber auch bei vielen Events, Caterings und Grillkursen habe ich schon am Braai gestanden und die Gäste mit dieser ursprünglichen Art zu Grillen begeistern können.
In diesem Beitrag auf BBQ Flavors werde ich Euch den Braai ein mal ausführlich näher bringen.
Was ist Braai?
Das Wort “Braai” steht im Afrikaans für “Braten”, wird aber mittlerweile weitgehend (ganz ähnlich wie das BBQ im englischen) für das Grillen als Nahrungszubereitung, als soziales Event und für das Grillgerät verwendet.
Dabei wird traditionell in Südafrika, Namibia und den umliegenden Ländern in der Regel über Holzfeuer bzw. mit der Kohle aus einem heruntergebranntem Holzfeuer offen gegrillt. Das kann auf einer einfachen Feuerstelle sein, auf mobilen oder stationären oft “Braaistand” genannten Geräten, oder sogar in einer Braaikammer im Haus mit fest eingebautem und an den Schornstein angeschlossenen Braais. Oftmals kommen dabei auch drehbare Klemm-Grillroste und Potjie genannte kesselförmige Gusseisen-Töpfe mit Füßen ähnlich einem Dutch Oven zum Einsatz.
Der Braai Grill
In Europa sind als Braai hauptsächlich die aus Südafrika importierten Home Fires Braais bekannt, welche hier wie auch in Südafrika mit großem Abstand Marktführer sind.
Diese hochwertigen Braais sind in verschiedenen Größen vom Campingmodell bis hin zum riesigen Catering-Braai erhältlich, und alle haben ein gemeinsames Feature: Den sogenannten “Ember Maker”, den Kohlenmacher.
In diesem unten und oben offenen Kasten aus massivem Stahl mit dicken Glutrosten brennt man ein Holzfeuer herunter, welches die Glut erzeugt die dann zum Grillen verwendet wird.
Das Holz wird einfach nach Bedarf vonoben nachgelegt, und wenn man Glut braucht schüttelt man einfach die brennenden Holzscheite kurz mit einem Schürhaken durch. Dann schiebt dann die heisse Glut mit dem Schürhaken dort unter den Rost wo sie gerade benötigt wird. Dies ist sicherlich ein wenig aufwändiger als den Griff am Gasgrill zu drehen, aber man wird durch ein ganz besonders ursprüngliches Grillerlebnis und feinen Geschmack belohnt. Beim Braai ist der Weg das Ziel!
Das Holz
Das Holzfeuer erzeugt natürlich ein viel feineres Aroma als es Holzkohle oder Gasgrill ermöglichen. Zudem ist es möglich, über die Holzsorte die Aromen von Rauch und Glut zu steuern.
Ich empfehle Esche für die Grundhitze, da das Eschenholz meiner Erfahrung nach die beste Mischung aus Flamme und Glut erzeugt und zudem Lokal verfügbar ist.
Aber auch Buche oder Fruchtholz wie Apfel und Kirsche können wunderbar verfeuert werden.
Für extra Hitze und lange anhaltende Glut empfehle ich die Verwendung oder Beimischung speziell importierter Braaihölzer aus Afrika. Bei NAMWOOD oder auch Comfort Trade und vielen Braai Fachhändlern ist nachhaltig erwirtschaftetes Holz z.B. vom Kameldornbaum oder Farbkätchenstrauch erhältlich welches unglaublich hart und dicht ist. Die damit erzeugte Glut liegt sehr lange im Braai und erzeugt große Hitze und feines Aroma.
Wer zwischendurch schnell extra viel Glut braucht, kann natürlich auch spontan Holzkohle hinzufügen da diese schnell und sauber anbrennt. Allerdings ist das unter “Hardcore Braai Grillern” ein wenig verpönt.
Wichtig ist vor allem, dass das Holz trocken und sauber ist. Am besten ist es auf maximal unterarm dicke gespalten mit einer Länge von ca. 30cm. Von der Verwendung von Nadelholz ist allerdings abzuraten, da dieses viel Harz enthält, schnell verbrennt und wenig Glut erzeugt.
Die großen Stand- und Einbaugeräte verfügen über einen eigenen Schornstein, so dass Rauch und Asche überhaupt kein Problem sind. Auch gegen Wind sind die Geräte durch den Schornsteinzug kaum anfällig. Somit kann auf dem Braai dann auch bei fast jedem Wetter gegrillt und gekocht werden.
Die vielfältigen Möglichkeiten
Wie schon erwähnt gibt es Braais von klein bis XXL, als mobile Camping Version, freihstehend, fest eingebaut, indoor und sogar auf Anhängern montiert fürs Catering.
Dabei ist ein Braai aber viel mehr als nur ein einfacher “Flachgrill”.
Durch den Kohlenmacher und die Möglichkeit, die Glut zu verschieben, kann man sich perfekt und je nach Bedarf Zonen mit viel und wenig oder sogar indirekter Hitze einrichten.
Ein besonderes Highlight sind die in einigen Modellen verbauten Garschubladen. Diese liegen unter dem Glutblech und werden durch die darüber liegende Glut beheizt. Dadurch kann, je nach darüber liegender Hitze, in diesen Schubladen warmgehalten, gegart oder sogar überbacken werden.
Vom Teller wärmen über Brote aufbacken und Beilagen garen bis hin zum Gratins überbacken ist hier alles möglich.
Bei vielen Braai Geräten können auch mehrere Grillrostebenen genutzt werden, was die Grillfläche und nutzbaren Temperaturzonen stark erweitert.
Dazu gibt es noch umfangreiches Zubehör wie große und kleine Planchas, Churrasco Spieße und Rotisseries (von mini bis zur Spanferkelgröße), Wok Sets, einschiebbare Backöfen und “Feuerferkel” die ebenfalls durch die Glut beheizt werden, Pizzaöfen für perfekte Pizza vom Holzfeuer und vieles mehr.
Dazu hat man auch noch unendlich viele Möglichkeiten, seine Gusseisenpfannen, Dutch Oven und Pootijes, Planchas und Griddles, Holzplanken und weiteres Zubehör zu benutzen.
Im Rezept zu den leckeren Beef Birria Tacos auf BBQ Flavors kann man wunderbar sehen, wie man gerade im Braai sehr komfortabel die verschiedenen Techniken mit Feuer, Dutch Oven und Grillrost oder Plancha kombinieren kann.
Woodfired “Beef Grill”
Ein Highlight ist auch die Möglichkeit, Steaks wie in einem Oberhitzegrill unter dem Kohlenmacher bei brachialer Hitze anzurösten.
Dadurch entstehen in kürzester Zeit feine Röstaromen ohne das Innere des Steaks zu übergaren.
Dazu gare ich das Steak langsam indirekt in einer Ecke des Braais bis fast zum gewünschten Gargrad. Dann klopfe ich kurz die lose Asche und Glut aus dem Holzfeuer und halte dann das Steak bis zum gewünschten Röstgrad auf einem kleinen Grillrost oder einem Burgerwender unter das flammende Inferno.
Das Ergebnis ist dabei spektakulär!
Braai Fazit
Der Braai ist sicherlich ein Grill für den fortgeschrittenen Griller der weiß was er will.
Braai ist mehr Lifestyle als schnelle Nahrungszubereitung - aber wer sich darauf einlässt, wird durch unzählige Stunden “Quality Time” am Holzfeuer belohnt. Die kulinarischen Möglichkeiten sind sehr vielseitig und auch das Ambiente ist einfach wundervoll. Ich möchte meinen Braai nicht mehr missen.
Wer sich noch unsicher ist, ob ein Braai der richtige Grill ist, sollte unbedingt versuchen diesen Live und unter Feuer zu erleben. Vielleicht habt Ihr das besondere Glück und werdet zu einer privaten Feier am Braai eingeladen. Aber es gibt auch die Möglichkeit sich den Braai bei Grillschulen, Events, Fachhändlern oder auch direkt beim Importeur in den Niederlanden anzuschauen.
Wo Kaufen?
Wenn das Interesse geweckt und der Funke übergesprungen ist, müssen natürlich weitere Informationen her. Ich empfehle dazu einen Blick auf die Homepage von Comfort Trade, des europäischen Importeurs von Home Fires.
Dort finden sich viele weitere Informationen und eine Händler-Übersicht mit Braai Fachhändlern in ganz Europa.
Das Team von Comfort Trade / Home Fires Europe aus den Niederlanden spricht deutsch und ist immer hilfreich mit Rat und Tat zur Stelle, auch wenn es um Einbaufragen und Service oder Zubehör geht.
Ein sehr kompetenter Braai Händler in Deutschland ist übrigens auch mein Freund Karl Heinz Giesing von Grillbar-BQ aus Südbayern der wirklich alles für seine Kunden gibt! Er ist auch ein guter Ansprechpartner bezüglich dem Braai Einbau.
Fun Fact:
In Südafrika ist das Grillen mit dem Braai und die dazugehörige Geselligkeit mit Familie und Freunden sogar kulturell so weit verwurzelt, dass es einen offiziellen Braai Feiertag gibt. Der 24. September ist jedes Jahr der Nationale Braai Tag! Das hätte ich in Deutschland auch gerne!
Mein Braai
Ich habe mir vor 6 Jahren einen großen “Spitbraai 1500” vom Home Fires in die Outdoorküche eingebaut und er ist das absolute Highlight auf der Terasse.
Dazu haben wir auf einem Fundament eine 4 Meter lange Wand aus rustikalen Steinen errichtet und den Braai sowie einen Holzbackofen darin integriert. Das Ganze wurde nach hinten Isoliert und mit Ytong Steinen verkleidet sowie von außen mit Holz umbaut. Nach oben sind 2 doppelwandig isolierte Schornsteine durch das Dach geführt.
Natürlich sind dabei sämtliche erforderlichen Brandschutzmaßnahmen beachtet und ein Schornsteinfeger konsultiert worden.
Mit dem Braai haben wir dort schon etliche Speisen gegrillt und tolle Stunden mit Freunden und Familie verbracht.
Durch die abgegebene Hitze ist der Braai dabei auch perfekt dazu geeignet, die kühlen Abende im Frühling, Herbst oder gar Winter länger draussen zu verbringen.
2016 haben wir sogar mit 30 Personen Silvester mit dem Braai gefeiert und unter anderem ein riesiges Mangalitza Ferkel am Spieß darauf zubereitet. Und auch der Holzbackofen macht immer wieder Spaß, zusammen sind der Braai und der Ofen ein wundervolles Team!
Hier findet Ihr einige Bilder aus der Bauphase dieses spannenden Projektes.
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